Sehnsuchtsort der Erkenntnis

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Da saß sie nun, im Schein der Wintersonne. Nach Tagen der Melancholie und Leere war nun endlich das Grau gewichen. Viel zu lang hatte es über den Gedanken gelegen – schwer, dunkel und erdrückend. In einem Vogelkäfig  sitzend, verhüllt durch ein Tuch – abgeschottet. Aber nun war er gefallen, der Vorhang und sie sah klar. Schon lang hatte sie sich selbst nicht mehr so sehen können. Was sie sah machte sie glücklich, ein Fels inmitten eines tobenden Meeres, umhüllt vom Schein der Sonne, und bei Nacht reflektierten die Kanten des Gesteins das helle Licht des Mondes. In sich ruhend und Halt gebend, allem was Schutz suchte. Auf dem Grund des tiefen Meeres entspringend war der Fels mächtig und stark – aber auch sanftmütig und weich. Eins mit dem Universum und der Natur. Dieses Bild gab ihr Sicherheit und inneren Frieden. Glück entspringt nur im Menschen selbst und kann nur von dem wahrgenommen werden, der sich selbst sehen kann. Das Geheimnis liegt darin, in sich hinein zu schauen und den Ort zu finden, an dem man sich vollkommen und vollständig fühlt. Sei es das Meer, ein Fels oder ein anderer Sehnsuchtsort.

Wer im Außen sucht wird wohl niemals fündig werden.