Portraits
People I met.
People I met.
Dieses Pusten. Wieso pustet sie. Tische aus Holz. Alles etwas zusammengewürfelt. Gemütlich. Sie atmet. Er wippt mit dem Fuß. Ein Klopfen zum Takt der Musik. Es ist erst das zweite Treffen. Schüchtern. Zurückhaltend. Er erzählt. Es wird langsam dunkel. Afrikanische Rhythmen. Durstig schlürft er sein Wasser. Die trockene Kehle war unerträglich. Dieses Pusten. Der Versuch zu pfeifen. Nur Luft. Fast leer. Der letzte Rest ist nahezu kalt. Eine braune Pfütze am Grunde der Tasse. Kunstvoll hat sich ein Rand abgesetzt. Jetzt lausche ich. Sie unterhalten sich weiter. Sie pustet. Wieso pustet sie. Sie ist sich unsicher, mal wieder spricht er von Orangen. Sinnlos – genau wie ihr Pfeifen, welches kein Pfeifen ist. Arme verschränkt, sie nickt zustimmend. Er redet weiter, führt die Unterhaltung fast allein. Das macht keinen Sinn. Die Anspannung verfliegt. Freundlich lächelt sie. Sein Blick verrät, er mag das Mädchen. Heute zahlt sie.
Es ist was es ist. Denkt er. Nimmt es hin. Was ist schon Glück, niemand ist vollkommen zufrieden. Er findet Ausreden, Gründe – er kennt die Wahrheit, doch sie auszuhalten ist nicht leicht. Sogar schwer. Diese Generation überzieht eine Dunkelheit, begraben unter der Melancholie des Seins. All die Möglichkeiten und Wege die zur Verfügung stehen sind mehr Last als Freude. Sie hat sich zur Zeit verloren, spürt sich nicht. Gefangen in einem Loch, gefangen im Strudel des Wohlstands. Jemand dem zu viel Liebe gegeben wird, kann explodieren vor lauter Fürsorge. Ohne diesen Boden der Sicherheit und Unterstützung finden sie keinen Halt, taumeln und befinden sich in einem ewigen Karussell das nicht aufhören will sich zu drehen. Wie ist das möglich. Es fühlt sich an, als wäre es ein unendlicher Winter. Eine ununterbrochene Wolkendecke die nicht aufzureißen scheint. Diese Decke legt sich auf alles was sich unter ihr befindet und erstickt was sich nicht befreien kann.
Da saß sie nun, im Schein der Wintersonne. Nach Tagen der Melancholie und Leere war nun endlich das Grau gewichen. Viel zu lang hatte es über den Gedanken gelegen- schwer, dunkel und erdrückend. In einem Vogelkäfig sitzend, verhüllt durch ein Tuch – abgeschottet. Aber nun war er gefallen, der Vorhang und sie sah klar. Schon lang hatte sie sich selbst nicht mehr so sehen können. Was sie sah machte sie glücklich, ein Fels inmitten eines tobenden Meeres, umhüllt vom Schein der Sonne, und bei Nacht reflektierten die Kanten des Gesteins das helle Licht des Mondes. In sich ruhend und Halt gebend, allem was Schutz suchte. Auf dem Grund des tiefen Meeres entspringend war der Fels mächtig und stark – aber auch sanftmütig und weich. Eins mit dem Universum und der Natur. Dieses Bild gab ihr Sicherheit und inneren Frieden. Glück entspringt nur im Menschen selbst und kann nur von dem wahrgenommen werden, der sich selbst sehen kann. Das Geheimnis liegt darin, in sich hinein zu schauen und den Ort zu finden, an dem man sich vollkommen und vollständig fühlt. Sei es das Meer, ein Fels oder ein anderer Sehnsuchtsort. Wer im Außen sucht wird wohl niemals fündig werden.
Draußen ist es kalt und still. Nacht überzieht Bäume, Häuser und verschluckt in ihrer Dunkelheit alles was sich ihr in den Weg stellt. Ein Tuch liegt auf allem, bringt alles zur Ruhe. Nur der Wind ist wach, versucht sich zu wehren. Wenn der Morgen graut, ist es als wurde die Welt rein gewaschen. Klar und feucht ist die Luft, erweckt alles erneut zum Leben. Kein dunkles, schweres Tuch mehr. Nein – ein leichter Schleier umhüllt sanft das Leben.
From 2015 t0 2016.
Happy New Year!
Christmas and the Seaside.